Internationale Kindergebets-Konferenz in Chennai Indien

06. – 11. August 2015


Wir kennen unsere Freunde von Royal Kids Ministry schon ca. acht Jahre. Nachdem ich die ersten fünf Jahre jedes Mal an der Konferenz dabei war, konnte ich die letzten beiden Jahre nicht teilnehmen. Diesmal wollten wir unbedingt dabei sein, weil dieser Dienst vor 25 Jahren gegründet wurde; es also einen besonderen Grund zum Danken und zur Freude gab.
Wir waren erstaunt, dass es nicht so viele auswärtige Gäste gab wie sonst immer. Father Anton, der Gründer und Leiter, erklärte uns, dass er bewusst nur langjährige, treue Freunde eingeladen hätte. Also keine kurzfristige „Effekthascherei“ durch besonders viele, bekannte Leiter und Delegationen, sondern Geschwister, die eine tiefe, langjährige, Freund- und Partnerschaft verband.
Was uns auch sehr erfreute, war zu sehen, wie sich unsere Freunde und damit der gesamte Dienst weiterentwickelt haben. Es ist ganz offensichtlich Gottes Gunst, Segen und Schutz über allem. Father Anton ist ein erstaunlicher Mann. Gott gebraucht ihn in besonderem Masse, nicht nur in Indien, sondern inzwischen weltweit, als Visionsträger um unter und durch Kinder, Gottes Reich voran zu treiben, indem sie anbeten, für Kranke und Nationen beten und das Evangelium predigen. Es ist wunderbar zu sehen wie demütig er geblieben ist und es immer noch seine größte Freude ist inmitten „seiner“ Kinder zu sitzen – und ihre Wandlung von Trash zu Treasure (von Müll, Abfall zu einem Schatz) mit ansehen zu können.

Waren es anfangs „nur“ Heime und Schulen, die gegründet wurden, so kommen jetzt eigene Arbeitsstätten und Alterswohnheime dazu. Ganzheitliche Zentren (genannt SOT = School of Transformation) sollen in jedem indischen Bundesstaat entstehen. Begleitet von professionellem Business auf dem gleichen Areal. Das ist eine Riesen-Vision! Man hat aber nicht den Eindruck, dass etwas forciert oder Druck ausgeübt wird. „Take it easy – denk weit voraus; das Ergebnis muss nicht sofort sichtbar werden. Ihr Westler wollt immer alles sofort. So läuft das nicht. Wir fangen nicht mit einem Schulgebäude an.“ sagte uns Father Anton. „Wir brauchen zunächst keine Gebäude. Wir fangen unter einem Baum an, mit einigen Kindern. Es gibt genug Bäume in Indien.“ Wie gesagt: ein erstaunlicher Mann – mit einer erstaunlichen Familie, die alle voll im Dienst involviert sind.
Erstaunlich war auch die Art und Weise, wie wir geehrt worden sind. Zunächst ganz am Anfang der Konferenz, quasi als erste von einigen „Ehrengästen“. Das zweite Mal dann im Verlaufe der Konferenz, unvorbereitet und nicht geplant. Voraus ging eine Gebetszeit für die Nationen, die durch Delegationen vertreten waren. Ich sollte dann für Deutschland beten und erlebte nach einiger Zeit einen völligen Zerbruch; Tränen, Schmerz und Geschrei über Deutschland und der Schweiz. Dies setzte eine starke Gebets- und Bußzeit für Europa in Gang, geleitet von Brian Mills. Es waren sehr bewegende und ich denke, entscheidende Momente, die wir erlebten. Danach wurden Regula und ich auf die Bühne gebeten, wo uns von jungen Leuten aus verschiedenen Nationen die Füße gewaschen wurden. Anton meinte, dass wir als geistliche Eltern einigen der Royal Kids in den letzten Jahren die Füße gewaschen hätten und dass nun aus Dankbarkeit und Wertschätzung die Jungen uns die Füße wuschen. Wohl auch ein prophetischer Akt bezüglich unserer Berufung. Das war natürlich noch einmal ein sehr bewegender, emotionaler Moment.
Was die Brotherhood-Misson leistet punkto Befreiung kleiner Mädchen (ab 8!!!!Jahren) aus der Tempelprostitution ist absolut unglaublich! Statt sich im Tempel zur Ehre der Götter jedem beliebigen Mann hingeben zu müssen, lernen sie nun lesen und schreiben und singen tanzend mit strahlenden Augen zur Ehre UNSERES Gottes! Dort, wo der Priester den ersten Geschlechtsverkehr mit diesen unschuldigen Girls vollzog, steht heute ein großes Kreuz. Das ganze Dorf pilgert nun freitags dorthin um anzubeten. Letzten Freitag versammelten sich 1000 Leute! Da den Familien nun aber dieses Einkommen fehlt, unterweisen sie die Mütter im Nähen – und damit sie dann auch einen Job bekommen, wollen sie eigene „Fabriken“ aufbauen…….in denen sie dann die Schuluniformen ihrer eigenen Schulen nähen = billiger = drei Fliegen mit einer Klappe schlagen! Ihr versteht das ganzheitliche Projekt?!?! Einfach genial! Indien, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten – wenn GOTT im Spiel ist. Und das ist ER eindeutig!

Wir sind von Herzen dankbar für diese Zeit in Indien mit einzigartigen Erlebnissen und wunderbaren Begegnungen. Was für ein Vorrecht solche Geschwister zu kennen und zu treffen!

Werner und Regula Woiwode

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