28. Oktober – 6. November 2016
Der Auftrag war klar formuliert: „Kümmert euch um die Geringsten und betet für die Zukunft.“ Fünfzehn hochmotivierte Leute haben diese Herausforderung angenommen.
„Tröstet, tröstet mein Volk…“ (Jes. 40,1)
Und zwar die Ärmsten; die Holocaustüberlebenden.
Ja, das haben wir getan – und waren dabei die Beschenkten! Wir trafen die Rüstigeren zu Austausch, Kaffee und Süssem. Die Kranken durften wir zu Hause besuchen. Herzbewegend waren diese Zeiten: über Betten gebeugt, neben Rollstühlen und Rollatoren sitzend, Hände haltend, gab es viele Tränen auf beiden Seiten (manchmal bei Krankenschwestern oder Übersetzerin). Wir haben gebetet, gesungen, gestreichelt und wurden geküsst. Herz zu Herz – Begegnungen, sogar da, wo Menschen total verwirrt waren, sahen wir Freude über unser Kommen. Was für ein Vorrecht diese Menschen zu treffen und zu staunen, wie wenig Bitterkeit uns da entgegen kam. Viele erzählten offen und ungefragt von diesen schwersten Zeiten in ihrem Leben. Von anderen kam ein: “Darüber kann ich mit niemandem reden.“ Irgendwie geht es mir jetzt genauso; nur aus total anderen Gründen! Danke, Vater, für die Ehre dieser Begegnungen!
„Die Wüste…..wird lieblich blühen…..und die Erlösten des Herrn werden zurückkehren….“ (aus Jes. 35)
Gottes prophetisches Wort wird sich erfüllen! Es geschieht JETZT, vor unseren Augen! Noch sind viele neue Städte nötig (und bereits geplant) um ein neues Zuhause für die heimkehrenden Juden zu schaffen! Dafür war der zweite Teil der Reise reserviert: Gott im Gebet an seine Verheissungen zu erinnern; unser Vertrauen auszudrücken, dass wir glauben, dass ER es tun wird. Proklamation Seines starken, schöpferischen Wortes an den Orten, wo neue Wohnstätten geplant sind, z.B. Jes. 35, Jes. 49 oder Hes. 36 – Wow! Was für Worte!
Was sich wie ein Bogen über die ganze Zeit gespannt hat, war der Holocaust. Vom Treffen mit Überlebenden in Ashdod, über den Besuch der „Fountain of Tears“ Skulpturen in Arad, bis hin zum Gespräch an der Kaffeemaschine in Yeruham: Die Shoa ist und bleibt eine Wunde im Leib der Nation! Gut, waren wir da! Gespräche mit Hippies, Einladung zu Kafi und Synagogenbesuch bei orthodoxen Juden, persönlicher Segen für jeden vom Rabbi, Gebet für die Menschen im Gazastreifen – nichts davon haben wir organisiert! Der Vater hat es uns zufallen lassen. Gebet mit verfolgten messianischen Geschwistern und ihre Hingabe haben uns herausgefordert. Ihr neues Gemeindezentrum begeistert. Unser Gott ist ein gewaltiger Gott! Wie gut mit IHM unterwegs zu sein! In Israel oder hier!
Regula Woiwode
Ein Teilnehmer:
„Als ich spontan für die Israelreise zusagte, war mir hauptsächlich Erholung und Distanz zur Arbeit im Vordergrund. Klar, ich wollte auch ein Segen sein und Israel liegt mir aus einigen Gründen im Herzen. Mein grösstes Anliegen in dem Moment war Regen!
Am Flughafen merkte ich schnell, dass ich mit Abstand der Jüngste war. Nebst meinen Eltern und meinem Onkel kannte ich nur Woiwodes. Die Gruppe fand schnell zusammen – wir sind ein Leib mit einem Geist! All die unterschiedlichen Stärken und Gaben gemeinsam für eine Sache einzusetzen, ist bereichernd und ein Stück Herrlichkeit. Die Rüstigkeit, den Schalk und den Humor, aber auch die Tiefgründigkeit der Einzelnen behalte ich in Erinnerung. Niemand ist zu alt, um ein Segen zu sein! Ich habe mein «Küken»-Dasein genossen;-)
Zuvor hatte ich noch keine Holocaust-Überlebenden persönlich getroffen. Die Begegnungen in Ashdod waren sehr berührend und veränderten meinen Blick für meine «Herausforderungen.» Niemals hätte ich gedacht, dass der Besuch eines Kunstwerks so tiefgreifend ist wie der «Fountain of Tears» in Arad. Ich kann nicht in Worte fassen, wie sehr mein Herz eine Offenbarung über Yeshuas Opfergeschenk erfuhr. Beim Schreiben treten mir Tränen in die Augen…
Wenn der Gott Israels gibt, gibt er dem Geber und dem Empfänger: sich selbst!
Ich bin gesegnet worden.“
Andreas, 31 Jahre