Veränderung

«Die Natur der Prophetie ist es, zu beunruhigen, aufzuwühlen und Veränderung herbeizuführen. Nicht viele von uns mögen Veränderung, also wird Prophetie auf Widerstand stossen. Elias Dienst war beunruhigend, aufwühlend und brachte Veränderung in seinen Tagen. Diese grossartige Vaterfigur zog zu einer Zeit landesweiten Abfalls einen wahrhaft prophetischen Überrest heran». (aus dem Buch «Das Erbe des Elia» von David Davis)

Die ganze Bibel ist ja (nebst der Geschichte seines auserwählten Volkes) im Grunde eine prophetische Botschaft Gottes an uns Menschen. Ich erinnere mich an meine Zeit bei der Bundeswehr, als ungläubiger Säufer, der immer wieder ins Militärgefängnis gesperrt wurde. Dort gab es manchmal «nur» die Bibel zu lesen. Keinerlei andere Ablenkung. Ich las dann halt in der Bibel, aber ohne, dass sie mich beunruhigte, aufwühlte und dementsprechend auch keinerlei Veränderung in mir bewirkte. Könnte es sein, dass der grösste Teil der Christen die Bibel gar nicht liest? Und dass etliche, die sie lesen, weder beunruhigt, aufgewühlt oder gar verändert werden.? Das ist u. a. eine «Frucht» falscher Lehre und Prophetie. Denn die falschen Propheten verkündigen das Gegenteil: «Friede, Friede, alles gut so, wie es ist». Sie beruhigen, wiegeln ab und verharmlosen. Wenn wir über Veränderung reden, dann muss diese zunächst immer bei uns selber anfangen! Da muss es zu einer Veränderung unseres Denkens kommen (Röm 12,2). Denn in uns haben sich Gedankenfestungen („So habe ich es gelernt. So war es und so ist es!“) tief eingeprägt, die wir niederreissen sollen/müssen, um göttlich gewollte Veränderung herbeizuführen (2.Kor 10,4-5). Wir haben darüber in dem Büchlein «Stopp. Notbremsung!» geschrieben, aber in dieser News Ausgabe möchten wir auch andere zu Wort kommen lassen. Solche, die wir auch zu der „Wolke der Zeugen“ dazuzählen können (Heb 12,1). Es soll verdeutlichen, dass Gott schon immer prophetische Stimmen erweckt und berufen hat, die dazu bestimmt waren, Sein Wort und Seinen Willen zu verkündigen – um zu beunruhigen, aufzuwühlen und segensreiche Veränderung anzustossen. Es waren in der Regel Männer und Frauen, die der Grossteil der Christen nicht hören wollte, nicht ernst nahm; die, um im heutigen Jargon zu bleiben, keine Bestseller schrieben, keine bekannten Blogger waren und nur einer kleinen «Herde» als Influencer dienten. Mich persönlich hat es sehr gestärkt und ermutigt, Berichte und Zeugnisse aus dem Leben solcher hingebungsvoller Nachfolger Jesu zu lesen. Haben ihre Botschaften und Erlebnisse doch nichts an Aktualität verloren. Ich staunte, wie sie den Zustand der Christen mit zum Teil wortwörtlich gleichen Sätzen wiedergaben, wie wir es im Büchlein «Stopp. Notbremsung» getan haben und sie schrieben das vor 100 – 150 Jahren! Das Wort Gottes ist bekanntlich viel älter und es verliert natürlich erst recht niemals an Aktualität und Gültigkeit!

Ich möchte zunächst mit etwas Grundsätzlichem beginnen und daran erinnern, welchen Stellenwert es in der Bibel und damit in den Augen Gottes hat.

Der Gehorsam (von Andrew Murray)

Wir beginnen mit der Geschichte vom Paradies. In 1.Mose 2,16 lesen wir: «Und Gott der Herr gebot dem Menschen und sprach….» Und später in 1. Mose 3,11: «Hast du etwa von dem Baum gegessen, davon ich dir gebot, du solltest nicht davon essen?»

Gehorsam gegenüber dem Gebot Gottes war also die einzige Tugend, die im Paradies gefordert wurde, die einzige Bedingung, unter der der Mensch dortbleiben durfte, das einzige, was sein Schöpfer von ihm verlangte. Hier lesen wir nichts von Glauben, Demut oder Liebe. Dies alles ist im Gehorsam inbegriffen. Die Forderung des Gehorsams, die einzig über die Bestimmung des Menschen entscheidet, hat den gleichen Rang wie der Anspruch und die Autorität Gottes selbst es haben. Im Leben des Menschen ist Gehorsam das eine, was nottut.

Wenden wir uns nun dem Schluss der Bibel zu. Im letzten Kapitel der Offenbarung heisst es (22,14) «Glückselig sind, die seine Gebote tun, damit sie Anrecht haben an dem Baum des Lebens und durch die Tore in die Stadt eingehen können.»

Von Anfang bis Ende, vom verlorenen bis zum wiedergewonnenen Paradies, ist Gottes Gesetz unwandelbar. Nur Gehorsam gewährt den Zutritt zum Baum des Lebens und zum Wohlgefallen Gottes. Fragen wir nun, wie es zu der grossen Wende kam – vom Ungehorsam am Anfang, durch den der Weg zum Baum des Lebens versperrt wurde, zum Gehorsam, der am Ende den Zutritt dazu wieder ermöglichte -, so müssen wir das Kreuz Christi ins Auge fassen, das zwischen jenem unheilvollen Beginn und dem herrlichen Ende steht. Lesen wir hierzu etwa Römer 5,19: «Denn gleichwie durch den Ungehorsam des einen Menschen die vielen zu Sündern gemacht worden sind, so werden auch durch den Gehorsam des Einen die vielen zu Gerechten gemacht.» Oder Philipper 2,8-9 «…..der gehorsam wurde bis zum Tod. Darum hat ihn auch Gott über alle Massen erhöht…» Oder Hebräer 5,8-9: «Er hat Gehorsam gelernt…. und ist allen, die ihm gehorchen, der Urheber ewigen Heils geworden.» An alledem erkennen wir deutlich, dass das gesamte Erlösungswerk Jesu Christi darin besteht, dem Gehorsam wieder den ihm gebührenden Stellenwert zu geben. Jesu wunderbare Erlösung führt uns zu einem Leben in Gehorsam zurück. Nur durch Gehorsam kann das Geschöpf seinem Schöpfer die ihm gebührende Ehre erzeigen und die Herrlichkeit wiedererlangen, an der ihm der Schöpfer Anteil geben will. Vom Paradies über Golgatha bis in die himmlische Vollendung hören wir nur eine Stimme: «Kind Gottes, das Erste und Letzte, was dein Gott von dir fordert, ist schlichter, völliger und unwandelbarer Gehorsam!» (aus dem Büchlein «Schule des Gehorsams» von Andrew Murray)

Diese kurze, schlichte, aber sehr tiefe Einführung in die Thematik des Gehorsams sollte uns schon zu der Frage motivieren dürfen, welchen Stellenwert hat der Gehorsam in meinem Leben? In welchen Bereichen denke und lebe ich nicht nach dem Willen Gottes? Dazu  werden wir auf den nächsten Seiten einige mögliche Bereiche anschauen.

W.W.

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